OTR
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« 10.01.2016 (Sun), 20:15 »
Science Fiction
Inhalt: In der Zukunft ist Zeitreise moeglich. Das organisierte Verbrechen hat eine besonders innovative Verwendung für die neue Technologie entdeckt: Es schickt Menschen aus der Zukunft ins Jahr 2046 wo sie von Loopern getoetet und ihre Leichen beseitigt werden. Der Beste seiner Zunft ist der eiskalte Joe Simmons der eines Tages vor dem Dilemma steht sich mit einer aelteren Ausgabe seiner selbst konfrontiert zu sehen. Er laesst sein aelteres Ich leben aber in der Gegenwart ist nicht genug Platz für zwei Joe Simmons auf einmal.Langbesprechung: Vertrackt raffinierter Zeitreisethriller in dem ein Killer den Auftrag erhaelt sein aus der Zukunft geschicktes Ich zu toeten. Ganz einfach ist das Konstrukt nicht das sich Rian Johnson für seinen dritten Kinofilm hat einfallen lassen: Im Jahr 2072 werden Zeitreisen moeglich gemacht aber sofort wieder von der Regierung verboten. Das organisierte Verbrechen hat sich eine der Zeitreisemaschinen gesichert und nutzt sie für Abfallbeseitigung der besonderen Art: Weil es wegen der UEberwachungsmoeglichkeiten fast unmoeglich ist Menschen zu toeten und die Leichen verschwinden zu lassen ohne dass man Spuren hinterlaesst werden unliebsame Zeitgenossen 30 Jahre in die Vergangenheit geschickt und dort im Moment der Ankunft von so genannten Loopern erschossen die ihre Opfer dann ungestoert verschwinden lassen koennen niemand rechnet im Jahr 2042 mit ihnen. Die Sache ist straff organisiert und hat einen besonderen Haken: Wenn der Kontrakt mit einem der Hitmen auslaeuft wird er selbst von 2072 zurückgeschickt der Loop wird geschlossen wie es im Zukunftsslang heisst: Anstatt wie ueblich als Entgelt für die schmutzige Arbeit Silber auf den Rücken geschnallt zu haben hat der Looper aus der Zukunft Gold dabei: So weiss der Killer dass er fortan noch 30 Jahre zu leben hat in denen er anstellen kann worauf er Lust hat. Die komplizierte Praemisse die nicht zuletzt wegen der Mitwirkung von Bruce Willis an Terry Gilliams visionaere Chris Marker Variation 12 Monkeys denken laesst wird schnell als Off Kommentar mit den passenden Bildern ausgebreitet ein retro futuristischer Neo Noir will man zunaechst meinen. Nun soll es auch den besten der Looper treffen den wortkargen Joe der noch nie einen Fehler gemacht allerdings bei Ankunft seines Ich aus der Zukunft einen Moment zu lange zoegert und sich entkommen laesst. Nun setzt die eigentliche Handlung des Films ein denn in Rückblenden erzählt Looper davon wie es Joe beim ersten Durchgang ergangen ist nachdem er sich getoetet hatte: Man erfaehrt davon wie er sich durch die Liebe zu einer schoenen Frau vom Verbrechen lossagen konnte. Wie er sich absetzte um nicht vom sicheren Schicksal eingeholt zu werden. Wie der Supergangster Rainmaker ihm die Liebe seines Lebens nahm und in die Vergangenheit in den Tod geschickt hat. Und wie Joe den Plan fasst den Spiess umzudrehen dem abgemachten Ende zu entgehen und den Rainmaker im Jahr 2042 als Kind aufzufinden um ihn zu toeten. Er weiss allerdings nur in welchem Krankenhaus der spätere Supergangster geboren wurde: Drei potenzielle Kandidaten gibt es um sicher zu gehen will er alle drei toeten. Von einem der drei Kinder erfaehrt der junge Joe den Aufenthaltsort. Dort will er dem alten Joe auflauern und seinen Job beenden damit die Organisation nicht laenger Jagd auf ihn macht. Erst an diesem Punkt wird klar dass Johnson den Zuschauer bislang eigentlich an der Nase herumgefuehrt hat. Denn eingebettet in diese vertrackte Zeitreiseplotte entpuppt sich Looper nun im Grunde seines Herzens und absolut überzeugend als Variation einer klassischen Westerngeschichte genau gesagt als Variation von George Stevens Mein großer Freund Shane : Auf einer einsamen Farm findet Joe den Jungen der womoeglich der Rainmaker sein koennte und dessen von Emily Blunt gespielte Mutter. Joe wird dem Jungen Ersatzvater verliebt sich in die Frau und wartet nun auf den High Noon der ein paar weitere UEberraschungen und Filmzitate nicht zuletzt De Palmas Teufelskreis Alpha bereit haelt. Als Zuschauer muss man schon dranbleiben an der Story die es einem nicht gerade leicht macht. Aber man sieht Joseph Gordon Levitt und Bruce Willis gerne zu bei ihrem Katz und Mausspiel und stellt nach den endlosen Wendungen überraschend fest dass Looper eine ganz schoene emotionale Wucht entfaltet wenn es am Schluss ans Eingemachte geht. Ein romantischer SF Noir Western für den denkenden Menschen der seine kommerzielle Reise ausgehend von seiner Weltpremiere als Eroeffnungsfilm des 36. Toronto International Film Festival antritt. Schoen. ts


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