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« 28.05.2017 (Sun), 15:00 »
Dokumentation & Report
Als Förderer der Wissenschaften haben die Araber Europa im ausgehenden Mittelalter entscheidend veraendert. Ihre Errungenschaften stehen im Mittelpunkt dieser Folge Große Voelker . Ab dem 8. Jahrhundert gelangt das Wissen der Antike und des Alten Orients nach Europa. Ob in der Heilkunst der Mathematik der Astronomie oder der Philosophie die arabischen Gelehrten sind ihrer Zeit weit voraus und praegen unsere Welt bis heute. Araber werden im 9. Jahrhundert vor Christus erstmals die Staemme genannt die schon seit jeher die arabische Halbinsel bewohnen. Das Wort ist vermutlich von abara abgeleitet was im Arabischen und Hebraeischen umherwandern bedeutet. Tatsaechlich sind damals viele Menschen Nomaden. Andere dagegen sind sesshaft geworden wie im legendaeren Königreich von Saba das durch die Einnahmen aus dem Handel mit Weihrauch und Myrrhe zu Reichtum und Macht gelangt. Trotzdem spielen die Araber auf der großen Weltbuehne lange keine Rolle. Sie sind zerstritten ausser ihrer Sprache verbindet sie wenig. Kein gemeinsamer Staat oder Fuehrer eint sie. Noch um 600 nach Christus als in Deutschland Moenche und Bauern leben und die Könige der Merowinger über die Franken herrschen spricht kaum ein Mensch von den Arabern. Das aendert sich erst mit dem Religionsgruender Mohammed. Nach Visionen in der Wueste bekehrt er in Mekka und Medina tausende Menschen schafft die Vielgoetterei ab und eint alle arabischen Staemme im Glauben an den einen Gott: Allah. Mohammeds Nachfolger erobern in nur einem Jahrhundert ein Reich das von Indien über ganz Nordafrika bis nach Spanien reicht. Bald sind etwa 60 Millionen Menschen ihre Untertanen. Aus Wuestennomaden sind Weltherrscher geworden. Und die Kalifen wissen: Wenn sie diese Rolle ausfuellen wollen muessen sie sich das Wissen der Welt aneignen. Sie brauchen Mathematiker um ihre Verwaltung zusammenzuhalten und gewaltige Bauten zu konstruieren. Mediziner um Leben zu retten und ihre Eliten gesund zu halten. Techniker Mechaniker und Landwirtschaftsexperten. Wer viel weiss sind sie überzeugt wird Erfolg haben. So beginnt von Bagdad bis Cordoba die Bluetezeit der arabischen Wissenschaft. Kalifen fuellen ihre Bibliotheken mit dem Wissen der Inder Perser Griechen und Roemer. Sie nehmen Philosophen UEbersetzer Mediziner Astronomen Dichter und Saenger in ihre Dienste. Ob im Haus der Weisheit in Bagdad oder an den Medizinschulen Cordobas oft arbeiten Christen und Juden Perser Turkmenen und Nordafrikaner gemeinsam. Es ist eine Zeit der intensiven Forschung der Innovationen und Sammlerleidenschaft. Die Gemeinschaftssprache die alle Gelehrten nutzen ist nun nicht mehr Griechisch oder Latein sondern Arabisch. Doch dieses goldene Zeitalter endet schon bald. AEussere Feinde und innere Streitigkeiten zerruetten das arabische Reich. Die Weltoffenheit des jungen Islam wird abgeloest von einer Rückbesinnung auf die eigenen Wurzeln und eine konservative Auslegung des Glaubens. Nach der Rückeroberung Spaniens durch die Christen geschieht in Andalusien etwas Einzigartiges: Die Wissensschaetze der Araber werden ins Lateinische übersetzt und in ganz Europa verbreitet. Die Menschen beginnen die indischen Zahlen zu benutzen die wir heute arabische nennen. Sie lernen eine fortschrittliche Medizin und nicht zuletzt die antiken Klassiker kennen von Aristoteles bis Pythagoras. Europa erfaehrt einen Quantensprung des Wissens der die rege Forschungstaetigkeit der Renaissance massgeblich beeinflusst. Heute ist der Graben zwischen islamischer und westlicher Welt tiefer denn je. Es scheint als driften diese Kulturen immer weiter auseinander. Umso mehr sollten wir uns daran erinnern dass unsere Kultur neben den griechisch roemischen und juedisch christlichen Wurzeln noch eine dritte Wurzel hat: die arabische Kultur. Und hoffentlich werden auch in der arabisch islamischen Welt wieder Stimmen lauter die daran erinnern dass es ihre Vorfahren waren die einst die Globale Forschung gefördert haben den freien Austausch von Ideen über politische und religioese Grenzen hinweg. Fuer ein Wissen das allen Menschen dient


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