OTR
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« 15.07.2017 (Sat), 23:45 »
Drama
Sommer 1968. Der Wind der Veraenderung ist in den norddeutschen Kleinstaedten bereits als Brise zu spueren. Mit selbstverstaendlicher pubertaerer Aufmuepfigkeit begegnet der 14 jaehrige Wolfgang seinem Alltag seiner Mutter und vor allem seinem Stiefvater. Als er von diesem in die abgelegene kirchliche Fuersorgeanstalt Freistatt abgeschoben wird findet er sich in einer Welt wieder der er nur mit noch unbaendigerem Freiheitsdrang begegnen kann: Verschlossene Tueren vergitterte Fenster militaerischer Drill waehrend der als Erziehung verbraemten taeglichen Arbeitseinsaetze in den Mooren der Umgebung. Doch für Wolfgang ist eins klar: Seine Sehnsucht nach Freiheit wird er so schnell nicht im Moor begraben. Freistatt entstand nach dem mit dem Emder Drehbuchpreis ausgezeichneten Buch von Nicole Armbruster und Marc Brummund die 2013 dafür auch mit dem deutschen Drehbuchpreis ausgezeichnet wurden. Uns hat diese unerhoerte Gleichzeitigkeit fasziniert. sagt Marc Brummund. Auf der einen Seite eine Gesellschaft die zwischen Rock n Roll und Studentenrevolte schier unbaendig nach Freiheit zu streben scheint auf der anderen Seite die Fortschreibung eines institutionalisierten und in seiner Dimension kaum vorstellbaren Missbrauchs in Erziehungsheimen und Institutionen. Der Film basiert auf wahren Begebenheiten: In den 1950er und 1960er Jahren wurden über eine halbe Million Kinder und Jugendliche in kirchlichen und staatlichen Heimen der Bundesrepublik oft seelisch und koerperlich schwer misshandelt und als billige Arbeitskraefte ausgebeutet. Manchmal genuegte den AEmtern der Hinweis der Nachbarn auf angeblich unsittlichen Lebenswandel Nichtigkeiten wie Arbeitsbummelei Schulschwaenzen oder auch die reine Willkuer der Eltern um junge Menschen für Jahre in Heimen verschwinden zu lassen. In diesen Institutionen regierten gar nicht oder nur unzureichend ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher die oft einem Orden angehörten und als Verfechter christlicher Werte auftraten mit aller Haerte. Den Jugendlichen wurden keine oder nur mangelhafte Ausbildungen ermoeglicht. Nur wenig von dem was im Inneren der angeblichen Erziehungsheime stattfand drang damals nach aussen. Marc Brummund und Kamerafrau Judith Kaufmann erzählen von Isolation und Demuetigung in großen und eindringlichen Bildern. Louis Hofmann 2017 europaeischer Shooting Star der Berlinale ist in einer seiner ersten Hauptrollen zu erleben für die er 2014 den Bayerischen Filmpreis als bester Nachwuchsdarsteller erhielt. Eindringlich verkoerpert er das Ausgeliefertsein die Isoliertheit und den trotzdem nie gaenzlich unterdrückten Widerstand des jungen Wolfgang


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