OTR
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« 11.01.2018 (Th.), 23:45 »
Impro-Comedy
Im einem kalifornischen Kuestenstaedtchen ermittelt 1970 ein Detektiv bei dem nur schon die aeussere Erscheinung ungewoehnlich ist. Larry Doc Sportello (Joaquin Phoenix) traegt einen Strohhut unter seiner Wischmoppfrisur Ehrfurcht gebietende Koteletten eine Schmuddeljacke und Sandalen. Gleichwohl ist ihm ein untrueglicher Spuersinn eigen der von Sportellos Vorliebe für Genussmittel aller Art tapfer in Schach gehalten wird. Seinen neuesten Fall übernimmt Doc nicht in seinem Buero in einer Gemeinschaftsaerztepraxis sondern nach Feierabend. Anfaenglich haelt Doc für eine durch Rauchwaren induzierte Eingebung seiner Sehnsucht als seine ein Jahr lang von der Bildflaeche verschwundene Ex vor ihm steht. Shasta Fay (Katherine Waterston) jedoch ist echt wie auch ihre Sorge um ihren aktuellen Lover dem uebel mitgespielt wird. Dieser Immobilienmogul soll von seiner habgierigen Ehefrau und ihrem eigenen Liebhaber in einer Irrenanstalt entsorgt werden. Doc Sportello nimmt sich der Sache an. Wenig später verschwinden Shasta Fay und ihr Kerl spurlos. Der Detektiv geraet in einen Hinterhalt und wacht neben einer Leiche auf umzingelt von Polizeibeamten und dem ihm uebel gesinnten Bigfoot Bjornsen (umwerfend: Josh Brolin) vom Morddezernat. Von da an wird für den Doc die Sache nur noch kniffliger. Die Romane von Thomas Pynchon gelten gemeinhin als unverfilmbar. Paul Thomas Anderson nimmt sich alle Freiheiten eines Meisterfilmers und gestaltet die an Raymond Chandler und Chinatown erinnernde Geschichte um. Nach wie vor wirkt der Krimiplot labyrinthisch und verschlungen nichts ist wie es auf den ersten oder elften Blick scheint und saemtliche Figuren sind konstanter AEnderung unterworfen. Pynchons lakonischen Tonfall seine surrealistischen Auswuechse hat Anderson kongenial übernommen die Fuelle an Wortwitz und skurrilen Bildeinfaellen laesst selbst ein The Big Lebowski der Coen Brueder bieder aussehen. Wer sich nicht in der Hoffnung auf Aufklaerung an den Fakten und Namen des Falls wie an einem Rodeopferd festzuhalten versucht sondern sich dem rauschhaften Erlebnis hingibt kommt aus dem Kichern kaum heraus. Die Meinungen von Kritikern und Publikum waren bei diesem Film gespalten wie noch bei keinem Werk Paul Thomas Andersons. Waehrend enttaeuschte Fans den ersten Fehltritt ihres Lieblingsregisseurs bedauerten erkannten andere in Inherent Vice ein kleines Meisterwerk. Die Aargauer Zeitung beispielsweise kritisierte: Bei genauem Hinschauen entpuppt sich Inherent Vice als inhaltsleere Kifferkomoedie. Andere wie die NZZ am Sonntag waren gnaediger: Welch ein Vergnügen Paul Thomas Anderson hat Inherent Vice kongenial verfilmt den zugaenglichsten Roman des großen amerikanischen Paranoia Literaten Thomas Pynchon. Auf der Leinwand werden die vielen Figuren lebendig es knistert und die Atmosphaere im Los Angeles von 1970 wird greifbar. Also entspannen nicht zu viel denken und geniessen Wer mit Inherent Vice nichts anzufangen weiss darf sich damit troesten bereits am 1. Februar 2018 Paul Thomas Anderson eine neue Chance geben zu koennen. Dann laeuft sein neuer Film an Phantom Thread worin Daniel Day Lewis in seiner proklamierten Abschiedsvorstellung einen Modedesigner gibt


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