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« 16.01.2018 (Tue), 22:05 »
Dokumentation & Report
Schlagt die Algerier tot mit diesem Ruf hetzen im August 1975 Gruppen junger Maenner drei Tage lang Nordafrikaner durch Erfurt. Schon in den Monaten zuvor hatte es in der damaligen DDR Bezirksstadt immer wieder taetliche Auseinandersetzungen zwischen Deutschen Ungarn und Algeriern gegeben. Die sogenannten Vertragsarbeiter waren von der DDR Fuehrung angeworben und ins Land geholt worden um den Arbeitskraeftemangel zu beseitigen. Die ersten kamen Mitte der 1960er Jahre. Ihr Aufenthalt war fast immer zeitlich befristet. Sie lebten getrennt von den Einheimischen in Wohnheimen durften keine Familienangehörigen mitbringen und mussten nach Ablauf der Vertragszeit das Land wieder verlassen. Private Beziehungen zwischen Vertragsarbeitern und Einheimischen waren nicht vorgesehen und wurden oft unterdrückt. 1989 lebten 94.000 Vertragsarbeiter in der DDR. Die Hetzjagd von Erfurt war kein Einzelfall. Drei Jahre später jagen Volkspolizisten in Freyburg ihre abgerichteten Schaeferhunde auf Kubaner. Es kommt zu tiefgehenden diplomatischen Verstimmungen zwischen den Regierungen in Havanna und Ostberlin. Fidel Castro protestiert energisch bei Erich Honecker und droht mit ernsten Konsequenzen für das Verhaeltnis beider Staaten sollte sich so etwas wiederholen. UEbergriffe gegenüber Auslaendern und Hetzjagden passten nicht zum offiziellen Selbstverstaendnis der Partei und Staatsfuehrung. Denn nach ihrer Lesart bauten DDR Buerger Seite an Seite mit auslaendischen Werktaetigen und Studenten den Sozialismus auf und zwar ganz im Geiste des proletarischen Internationalismus


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