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« 02.04.2020 (Th.), 20:15 »
Dokumentation & Report
Dok 1 Gefährliches Zuhause - Angst in den eigenen vier Wänden. Die aktuelle Heimquarantäne stellt Österreichs Familien vor große Herausforderungen. Und bedeutet Alarmstufe Rot dort, wo ohnehin schon Gewalt vorherrscht. Die sozialen Kontakte sind stark eingeschränkt. Fußballstadien, Gasthäuser und andere Orte, wo Männer gerne hingehen, geschlossen. Zusätzlich sorgen die ungewisse Gefahrenlage sowie drohende Arbeitslosigkeit für Stress. Der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) befürchtet, dass Österreich dadurch einen massiven Anstieg an häuslicher Gewalt verzeichnen wird. Ähnlich wie in China, wo sich die Zahl der innerfamiliären Delikte während der Quarantäne verdreifacht haben soll. 2018 wurden in Österreich insgesamt 18.526 Opfer familiärer Gewalt betreut. Davon waren 84% weiblich. Im gleichen Jahr wurden lt. polizeilicher Kriminalstatistik 41 Frauen ermordet - ein Großteil davon in Beziehungen. Gemessen an der Bevölkerungszahl nimmt Österreich damit den traurigen, europäischen Spitzenplatz ein!
Was ist los mit den Männern? Mit dieser Frage macht sich Lisa Gadenstätter auf die Suche nach Ursachen und Erklärungen. Im Gespräch mit Gerichtsgutachter Reinhard Haller, der Kriminologin Katharina Beclin und weiteren Fachleuten erfährt sie interessante Details; zum Beispiel, welche Männer die gefährlichsten sind, warum der Weg zur Polizei so oft lebensgefährliche Konsequenzen nach sich zieht, oder wie es geschehen kann, dass aus Opfern plötzlich Täter werden, die sich mit dreisten Beschuldigungen auseinandersetzen müssen. Mehrere Frauen erzählen Lisa Gadenstätter, wie die Gewaltspirale voranschreitet: von der romantischen Liebe über den Psychoterror bis hin zur offenen Gewalt. Katrin Biber, die Schwester, der 2013 ermordeten Larissa Biber (Der Fall Larissa) schildert außerdem, wie sie zuerst den Tod ihrer Schwester und dann ihre eigene Gewalt-Beziehung verkraften musste. Der Migrationshintergrund tut bei Frauenmorden nichts zur Sache? Stimmt nicht, behauptet der türkische Soziologe und Experte für Integrationsfragen Kenan Güngör im Skype-Gespräch mit Gadenstätter. Aber auch die (unter Österreichern) immer noch verbreitete Gsunde Watschn, die Volksdroge Alkohol und ein veraltetes Männer-Frauen-Verständnis werden in der aktuellen Dokumentation ihren Platz finden.


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