Der Leopard Sizilien zwischen 1860 und 1862: Die Einheitsbewegung des Risorgimento verbreitet sich, das italienischen Volk kämpft um einen unabhängigen Nationalstaat. In Palermo kommt es zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Die alten Adelsgeschlechter müssen anerkennen, dass sich ihre Macht dem Ende zuneigt. Davon betroffen ist auch Don Fabrizio, der Fürst von Salina (Burt Lancaster). Sein geliebter Neffe Tancredi Falconeri (Alain Delon) schließt sich den Truppen Garibaldis an. Nach dem Sieg der Freiheitskämpfer zieht sich Don Fabrizio aufs Land zurück. Der Fürst findet Gefallen an den revolutionären Ideen seines aufmüpfigen Neffen, aber er glaubt nicht an die Möglichkeit eines Fortschritts für Sizilien. Tancredi verliebt sich in die schöne Angelica (Claudia Cardinale), die Tochter des neureichen Bürgermeisters von Donnafugata. Doch die streng katholische Gattin Don Fabrizios und Concetta, die eifersüchtige Fürstentochter, sind gegen die Heirat mit einer Bürgerlichen. Der Leopard wurde als Roman von Giuseppe Tomasi di Lampedusa, einem Aristokraten aus Palermo, Ende der 1950er-Jahre veröffentlicht. Die gleichnamige, opulente Verfilmung von Luchino Visconti gilt als Prototyp des modernen, episch erzählenden Kinos. Später sollte Visconti - Sohn des Herzogs Giuseppe Visconti di Modrone - des Öfteren vergangene Epochen heraufbeschwören und ihre ambivalente, dekadente Schönheit darstellen (Tod in Venedig, Ludwig II.). Hervorragend die Schauspieler-Leistungen von Burt Lancaster (Don Fabrizio Salina), Alain Delon (der lebenslustige Tancredi) und Claudia Cardinale (Angelica). Die unvergessliche Filmmusik stammt von Nino Rota.
Historischer Film, Vereinigte Staaten Von Amerika 1963, R: Luchino Visconti