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« 05.04.2021 (Mon), 18:05 »
Reisen+Völker
Aufgetischt Wien drunter und drüber. Das verborgene Gesicht Wiens ist Thema, ober der Erde und darunter. Seit dem Mittelalter ist die Stadt unter der Stadt kontinuierlich gewachsen - oft dreigeschossige Kellergewölbe, von kunstvollen Säulen gestützte Renaissancesäle, Kanäle, Fluchttunnel und steinerne Flussbette. Sie sind Heimat der unzähligen unterirdischen Flüsse und Bäche, die Wien noch immer spinnennetzartig durchziehen, größtenteils vor den Augen derer verborgen, die oberirdisch unterwegs sind. Der Wien-Fluss fungiert als roter Faden, denn er genießt das Privileg, in beiden Welten zu Hause zu sein, über und unter der Erde. Wir folgen seinem Lauf von der idyllischen Parklandschaft beim Lainzer Tiergarten, durch die Stadt, vorbei an Schönbrunn, unter dem Naschmarkt hindurch bis zur Urania, wo er, inzwischen gänzlich urbanisiert, in den Donaukanal mündet. Tania Hlozeks Arbeitsplatz sind die labyrinthischen Tunnel der Wiener Kanalisation, unterirdische Wasserwege, deren Zauber aus Licht und Schatten sich jenen erschließt, die sich auf selten begangenen Pfaden mit ihr in die Dunkelheit wagen.
Regine und Peter Prassl haben aus einem verfallenen Souterrain im 1. Bezirk eine Wunderwelt der Farben und Wohlgerüche gemacht. Sie pflegen die Kunst der Floristik seit 35 Jahren.
Auch die Restaurantkultur entdeckt mehr und mehr die Magie von Wiens Gewölben und Kellergängen und weiß diese für sich zu nutzen. Kulinarische Schwerpunkte von Wien drunter & drüber sind das Tapaslokal Bodega Marqués und das Schubert nahe der Mölkerbastei.
Für den Aperitif bietet sich Marianne Kohns Loos Bar an, in deren Untergeschoss noch der Rest eines Geheimganges zu finden ist, der es einst den Gästen ermöglicht hat, ohne Aufsehen zu erregen ein benachbartes Rotlichtlokal zu besuchen. Die Textilarchäologinnen Karina Grömer und Helga Röse-Mautendorfer erforschen perfekt erhaltene - 2400 Jahre alte - Stoffreste aus Hallstatt. Ihr Reich ist der Tiefspeicher des Naturhistorischen Museums am Ring - ein Labyrinth aus unterirdischen Gängen, verborgen im Bauch des klassizistischen Prachtbaus.
Jazzmusiker zieht es traditionsgemäß in die Keller einer Stadt. Das Probelokal der Musik und Kunst Privatuniversität in der Bräunerstraße im 1. Bezirk ist dennoch mehr als ungewöhnlich: ein bei Renovierungsarbeiten entdeckter und liebevoll restaurierter unterirdischer Renaissancepalast, in dem die Jazzgrößen von Morgen ihr Können perfektionieren und Konzerte in kleinem Rahmen veranstalten.


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