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« 09.05.2021 (Sun), 05:35 »
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treffpunkt medizin Mensch Multitasking - ständig unter Strom und trotzdem gesund?. Wir bringen unsere Kinder um den Verstand, indem wir ihre digitale Demenz fördern, so lautet die umstrittene Kernthese des deutschen Autors und Hirnforschers Manfred Spitzer. Gemeint ist im Wesentlichen, dass wir im Zuge des rasanten technischen Fortschritts und dessen Möglichkeiten zunehmend begonnen haben, einfach zu googeln, statt zu denken. Möglich wäre aber auch, dass sich dadurch andere Synapsen in unserem Gehirn bilden, die die üblichen Datenautobahnen ablösen. Wie auch immer, eines lässt sich nicht verleugnen: Wir leben in einer gehetzten, teils sehr erschöpften medialen Multi-Tasking-Gesellschaft, die sich Tag für Tag in immer neue Stresssituationen manövriert, sagen viele Mediziner. Schuld daran ist aber nicht die Technik per se, sondern unser Umgang mit Computer & Co. Denn anstatt uns das Leben zu erleichtern, birgt er dadurch Gefahren für unsere Gesundheit. Der Mensch kann nie und nimmer so viele Signale und Informationen verarbeiten wie die digitale Welt liefert. Arbeitsmediziner sprechen gar von einer neuen Zeitrechnung, dem Web-Jahr: Wer ein Jahr im Internet-Zeitalter vernetzt arbeitet, zum Beispiel täglich mit überfüllten elektronischen Postfächern konfrontiert ist, setzt sich einer Belastung von drei traditionellen Arbeitsjahren aus. Stress ist der Killer Nummer eins. Stress ist aber per se nicht nur negativ. Er ist unser Alarmsystem. Eine akute Stressreaktion ermöglicht beispielsweise blitzschnelles Handeln in Gefahrensituationen. Die Steuerung erfolgt dabei vor allem durch die Stresshormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin, er macht uns - positiv gesehen - schneller und stärker, für Momente. Und dann gibt es ja noch den positiven Stress, der nach gelungener Mission Glücksmomente freisetzt. Wird daraus jedoch Dauerstress, macht er uns krank - manche sogar schwer. Wie widerstandsfähig wir sind, hängt von vielen Faktoren ab. Das Zauberwort heißt Resilienz - und diese wiederum wird bereits in der Kindheit durch Faktoren wie positive Zuwendung, Achtsamkeit und körperliche Betätigung gestärkt. Wer Stress mit letzterem reduzieren will, sollte dabei aber Wettkampf und Höchstleistungen nicht in den Vordergrund stellen, das wäre kontraproduktiv. treffpunkt medizin hat die ORF-Journalistin Ingrid Thurnher sowie einen Fluglotsen einen Tag lang begleitet, sich unterschiedliche Berufe angesehen und mit Betroffenen, Medizinern und Experten gesprochen, wie in unserer 24/7 Leistungsgesellschaft mentale und körperliche Gesundheit erhalten und erreicht werden kann. (Doku 2016).


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