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« 25.06.2017 (Sun), 20:15 »
Dokumentation & Report
Im Mai 1946 wird in Potsdam Babelsberg die Deutsche Film AG gegruendet. Die DEFA erhaelt von der sowjetischen Besatzungsmacht die Lizenz für die Herstellung von Filmen aller Kategorien und ist fortan im Kinogeschaeft Monopolist auf ostdeutschem Boden. Mit ihren zeitweise über 2200 festangestellten Mitarbeitern produzierte die DEFA in den viereinhalb Jahrzehnten ihres Bestehens mehr als 700 Kino und über 500 Fernsehfilme. In den Filmen spiegelt sich die widerspruechliche Geschichte der DDR und damit das Auf und Ab politischer Einflussnahme und buerokratischer Gaengelung ebenso wie der allgemeine Wandel von Moral Rollen und Wertevorstellungen. In seiner zweiteiligen Dokumentation zum 70. Geburtstag des DDR Filmstudios zeigt der MDR wie sich das Helden bzw. Heldinnen Bild im DEFA Film unter den wechselnden politischen Bedingungen veraenderte. Frauen werden von den Drehbuchautoren und Regisseuren der DEFA schon fruehzeitig in den Mittelpunkt ihrer Geschichten gestellt. Die SED sieht das gerne ist doch die Gleichstellung von Mann und Frau eines der von ihr beherzt vorangetriebenen politischen Ziele. Frauen werden als Arbeitskraefte dringend benoetigt. In der bis zum Mauerbau von permanenter Abwanderung geplagten DDR sollen sie auch in bislang spezifisch maennliche Berufe vordringen. So wundert es nicht dass die Frau im DEFA Film berufstaetig ist und ein Grossteil der von ihr zu bewaeltigenden Probleme in unmittelbarem Zusammenhang mit Schule Studium Arbeit oder Betrieb stehen. Natuerlich geht es auch im ostdeutschen Kino für die Heldin um die Suche nach dem privaten Glück dem idealen Partner. Nur geschieht das nie losgeloest von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Im Gegenteil Arbeit Liebe und politische Selbstfindung werden immer wieder gerne miteinander verknuepft. Exemplarisch kann dafür die DEFA Verfilmung (1964) des Christa Wolf Romans Der geteilte Himmel stehen. Hier entscheidet sich die Heldin nach langem Ringen gegen ihre große in den Westen geflohene Liebe und für die DDR und ihre Arbeit im sozialistischen Grossbetrieb. Anfang der siebziger Jahre ist die Gleichberechtigung gesetzgeberisch durchgesetzt die Abtreibung legalisiert und die Pille zum Standardverhuetungsmittel der DDR Frau geworden. Scheidungen sind an der Tagesordnung alleinerziehende Mütter eine Normalitaet. Fuer die DEFA Heldinnen scheint nun die Zeit reif für die private Sinnsuche. Offensiv beginnen sie ihr Glück einzufordern: in der Gesellschaft in der Familie im Bett. Es sind starke selbstbewusste Frauen die nun auf die Leinwand kommen und den Ostmann in der Regel alt aussehen lassen. So wie Jutta Hoffmann in Der Dritte Angelika Domroese in Paul und Paula oder Renate Kroessner in Solo Sunny . Viele bekannte Schauspieler Regisseure und Kritiker kommen zu Wort und schildern ihre Sicht auf die DEFA ihre Filme und Rollen. So u.a. Eva Maria Hagen Annekathrin Buerger Katrin Sass Christel Bodenstein und Jutta Wachowiak


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