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« 01.07.2020 (Wed), 10:15 »
Dokumentation & Report
Wie Corona den Praxisalltag veraendert hat. Kaum einer kann sich vorstellen dass ausgerechnet Aerzte durch Corona in finanzielle Not geraten. Doch viele haben derzeit kaum Patienten. Aus Angst sich anzustecken sagen Menschen reiheweise ihre Termine ab. Die SWR Reportage Reihe begleitet drei junge Medizinerinnen zwischen Bangen und Hoffen zwischen Aufbruch und neuen Huerden. Eine Landarztpraxis wird zum Corona Schwerpunktzentrum wie managt die Hausaerztin die neue Aufgabe und: lohnt sich das überhaupt Einer Zahnaerztin brechen ploetzlich Patienten und damit der Umsatz weg schafft sie es die Durststrecke zu überstehen Und was bedeutet es für eine Tieraerztin in Coronazeiten zu arbeiten Drei Geschichten drei Aerztinnen drei Schicksale mit besonderen Herausforderungen. Praxis wie leergefegt Stuttgarter Zahnaerztin kaempft ums Überleben: Villa Reitstall Cabrio Zahnaerzten wird oft ein Luxusleben nachgesagt. Doch die Realitaet sieht meistens anders aus vor allem bei jungen Aerztinnen so wie Leonie Waelder. Vor 5 Jahren übernahm sie im Stuttgarter Asemwald eine in die Jahre gekommene Praxis. Seitdem spart sie fleissig für die Renovierung. Doch kurz bevor die Handwerker loslegen wollten kam Corona. Aus Angst vor Ansteckungen blieben über Monate die Patienten weg die hohen Kosten für Praxis und Personal aber liefen weiter. Inzwischen sind die Rücklagen aufgebraucht und renoviert oder erneuert ist nichts. Leonie Waelder steht kurz vor dem Ruin. Zahnaerzte sind anders als niedergelassene Humanmediziner und Kliniken nicht in den Rettungsschirm der Regierung einbezogen. Ganz langsam laeuft in diesen Tagen der Betrieb wieder an. Im Zuge der Corona Lockerungen trauen sich die ersten Patienten wieder in die Praxis. Aber das reicht nicht um die Loecher zu stopfen die die Pandemie gerissen hat. Was tun Schliesslich sind da auch noch ihre beiden kleinen Kinder die die Alleinerziehende versorgen muss. Wird sie es schaffen Kann sie die Praxis halten Hochbetrieb in der Tierarzpraxis im Nahetal und dennoch Sorgen ums Geld: In ihrer Praxis in Merxheim hat Tieraerztin Alexandra Erbeldinger alle Haende voll zu tun. Homeoffice und Kurzarbeit fuehren dazu dass Tierbesitzerinnen mehr Zeit mit ihren Lieblingen verbringen und deshalb Hinweise auf moegliche Erkrankungen oefter wahrnehmen. So wird tieraerztlicher Rat gerade in Corona Zeiten haeufiger gesucht als sonst. Die hohe Kunst in der Praxis besteht darin die Abstandsregeln einzuhalten. Deshalb hat Alexandra Erbeldinger eine Schleuse installiert: Die Patienten sind bei ihr im Behandlungsraum waehrend die Besitzer durch ein Fenster zuschauen koennen. Doch mancher Hund ist bei der Behandlung dann doch zu aengstlich sodass die Tieraerztin eine Ausnahme machen und Herrchen oder Frauchen mit dazu holen muss. Dann sind die vorgeschriebenen anderthalb Meter Abstand nicht mehr zu gewaehrleisten. Dennoch: Durch ihr Schleusensystem ist Alexandra Erbeldingers Praxis vielen anderen gegenüber im Vorteil und deshalb sehr beliebt. Etwa bei Christina Hahn. Sie macht sich große Sorgen um ihren Mischling Theo. Die Tieraerztin diagnostiziert einen Lebertumor und kann für den Hund nichts mehr tun. Ein schwerer Schock für die Verkaeuferin. Ihr Mann liegt wegen eines Schlaganfalls im Krankenhaus. Isolierstation. Sie kann ihm von dem traurigen Vorfall nicht einmal berichten denn wegen der Corona Situation ist kein Kontakt moeglich. Auch nicht per Handy. Doch das Leben der Tieraerztin bringt auch schoene Momente mit sich: Bei ihren Miniaturpferden die sie zur Therapie alter und dementer Menschen einsetzt steht Nachwuchs an. Stute Fanny ist hochtraechtig es kann jeden Augenblick mit der Geburt losgehen. Und auch Alexandra Erbeldingers Ehemann sieht einen Lichtblick: er betreibt eine kleine Brauerei mit Restaurant das wegen Corona seit Monaten geschlossen ist. Durch die Lockerungen hat er jetzt seinen Biergarten immerhin wieder oeffnen duerfen. Auch wenn die Gaeste nur zoegerlich zurückkehren und die Hygieneauflagen den Gastronomie Alltag sehr kompliziert macht erhofft er sich nach wochenlanger Schliessung endlich wieder Umsaetze. Von der Landaerztin zur Corona Schwerpunktpraxis für den Rems Murr Kreis: Anke Mennikheim ist seit Januar 2018 niedergelassene Aerztin in Bittenfeld. Lange hatte sie nach einer Praxis gesucht denn Landaerzte werden zwar dringend gesucht die Niederlassung allerdings ist immer wieder mit vielen Huerden verbunden. Anke Mennikheim konnte gerade die schwierige Anfangszeit hinter sich lassen als die Virus Pandemie ausbrach. Seit zwei Monaten fuehrt sie nun eine sogenannte Corona Schwerpunktpraxis eine von fuenf Anlaufstellen im Rems Murr Kreis. Als der Aufruf der Kassenaerztlichen Vereinigung an die Aerzte gerichtet wurde ihre Praxen als Schwerpunktzentren zur Verfuegung zu stellen hat die 46jaehrige nicht lange überlegt. Auch aus ganz praktischen Gruenden. Sie wollte sicher gehen ausreichend Schutzkleidung für ihr Team und für die Arbeit an den Patienten zu bekommen. In der Praxis musste einiges umorganisiert werden eigene Corona Sprechzeiten strenge Trennung der Patienten. In den letzten 8 Wochen hat Anke Mennikheim mit ihrem Team rund 250 Menschen auf das Virus getestet. Eine Zeit die sie an die Grenze der Belastbarkeit gebracht hat. Zudem muss sie Beruf und Familie unter einen Hut bekommen. Sohn Max ist seit Wochen nicht in der der Schule und das selbstaendige Lernen faellt ihm schwer. Nach dem stressigen Praxisalltag abends noch als Hauslehrerin zu fungieren überfordert sie zunehmend


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